Einkaufen geht man heute online. Neben namhaften Onlinehändlern wagen immer mehr kleinere und mittlere Unternehmen den Sprung in die digitale Welt und erweitern ihr Geschäftsmodell um einen Onlineshop. Der Trend gibt ihnen Recht, E-Commerce ist wohl derzeit eines der Wachstum stärksten Marktsegmente.
Aber was ist E-Commerce eigentlich genau? Denn nur mit der Einrichtung einer Shopsoftware ist es noch lange nicht getan. Hier erfährst du alles, was es zu E-Commerce zu wissen gibt.
Was bedeutet E-Commerce?
Mittlerweile gibt es viele interessante E-Commerce Geschäftsmodelle. Als grundlegende E-Commerce Definition gilt, dass dabei stets ein Handel (bestehend aus Einkauf und Verkauf) im Internet stattfindet. Übrigens: E-Commerce ist die Kurzform für Electronic Commerce.
E-Commerce starten und Voraussetzungen
Bevor du mit dem E-Commerce Handel loslegst, solltest du eine grundlegende Frage beantworten: Möchtest du selbst einen E-Commerce Shop ins Leben rufen oder möchtest du lieber eine bereits vorhandene Plattform nutzen, um dort deine Produkte zu verkaufen?
Im E-Commerce haben beide Wege ihre Vor- und Nachteile. Betreust du selbst einen eigenen Shop auf einer Quelle, die dir gehört, wie zum Beispiel deiner Website, dann genießt du den Vorteil, selbst über alles entscheiden zu können. Gleichzeitig hast du hier einen hohen Verwaltungsaufwand und musst dich um sämtliche Aufgaben selbst kümmern.
Bild: hookle.app über Unsplash
Gerade die bekannten und namhaften Onlinehändler bieten dafür die sogenannten Marketplace-Lösungen an. Hier geht es für dich vor allem darum zu entscheiden, was du verkaufen willst. Den Rest, wie die Bezahlung, Bearbeitung von Reklamationen und Warenversand, erledigt hingegen die Plattform.
Besonders für Anfänger, die sich mit dem E-Commerce Handel beschäftigen wollen, aber sich noch nicht ganz zutrauen, die vollständige Verwaltung eines Onlineshops zu übernehmen, ist eine solche E-Commerce Plattform ein guter Ausgangspunkt. Selbstverständlich kannst du immer noch zu einem späteren Zeitpunkt deinen eigenen Shop beginnen.
Nachteilig ist jedoch an dieser Art des Onlinehandels, dass du vollständig auf die Vorgaben der Plattform angewiesen bist. Außerdem hast du auf einer solchen Plattform kaum bis wenig Einfluss auf das Design deines Shops. Zusätzlich erheben diese Anbieter häufig eine recht hohe Gebühr oder Beteiligung an deinem Verkaufserlös.
Vor- und Nachteile E-Commerce
Aber lass dich zunächst von dieser Frage, welche Plattform es letztlich sein soll, nicht zu sehr abschrecken. Am Anfang lohnt sich zunächst der Blick auf die Vorteile, die der E-Commerce dir und deinem Unternehmen bietet.
E-Commerce ist wie ein Schaufenster, in dem du der digitalen Welt deine Produkte präsentierst. Aber anders als beim stationären Handel hat dein Onlineshop rund um die Uhr geöffnet. Du bist auch nicht auf ein bestimmtes Einzugsgebiet beschränkt.
Weitere Onlinehandel-Vorteile sind die großen Margen, die sich zurzeit im E-Commerce erzielen lassen. Dank der Digitalisierung steigt die Reichweite und die User können aus allen möglichen Kanälen deinen Shop im Internet besuchen.
Insgesamt ist der Betrieb eines Onlineshops weitaus günstiger als der eines Ladengeschäfts. Verschiedene Tools helfen dir dabei, wichtige Aufgaben kostensparend zu automatisieren. Und wenn mal etwas nicht passt, musst du nicht gleich die ganze Ladeneinrichtung umstellen.
Bild: Mike Petrucci über Unsplash
Mit cleverer Analyse erfolgreich E-Commerce aufbauen
Beim E-Commerce lässt sich alles messen und analysieren, was in deinem Shop passiert. So weißt du jederzeit darüber Bescheid, was die beliebtesten Produkte sind und zu welchen Uhrzeiten deine Kunden bevorzugt in deinem Shop einkaufen.
Alles wichtige Informationen, um deine User dauerhaft an deinen Onlineshop zu binden. Mit diesem Wissen kannst du beispielsweise Rabattaktionen starten und das Shoppingerlebnis deiner Community steigern.
So siehst du sofort, was du optimieren kannst und wo es noch Nachholbedarf gibt. Manche Produkte sind nicht so begehrt wie andere. Vielleicht liegt es am Preis oder an der Platzierung im Shop. Der Vorteil: Du kannst jederzeit testen und Neues ausprobieren.
Vielleicht verkauft sich dieses eine Produkt deutlich besser, wenn es nur an einer anderen Stelle in deinem Shop auftaucht. Oder vielleicht wollen es die Kunden sogar kaufen, aber du musst deine Suchfunktion anpassen, damit das Produkt auch als Vorschlag in den Suchergebnissen erscheint.
Bild: Carlos Muza über Unsplash
Bei allen Vorteilen gibt es auch manche Nachteile im Onlinehandel. Je früher du diese jedoch in deiner E-Commerce Strategie berücksichtigst, umso leichter wird es dir gelingen, erfolgreich im E-Commerce Bereich zu bestehen.
Deine wichtigste Aufgabe ist es, zweifelsfrei sicherzustellen, dass der Versand funktioniert. Arbeitest du mit dem richtigen Versandpartner zusammen? Welche Gebühren muss deine Kundschaft dafür bezahlen? Was passiert bei einer Rücksendung? Beginne so früh wie möglich, deinen Versand effizient und kundenfreundlich umzusetzen.
Dazu gehört ebenfalls die Bearbeitung von Reklamationen. Denn im Onlinehandel ist die Rücksendungsquote deutlich höher als im Einzelhandel. Sorge daher für reibungslose Abläufe beim Umgang mit Rücksendungen.
Eine weitere Aufgabe, die viel Aufmerksamkeit erfordert, sind die rechtlichen Anforderungen an einen Onlineshop. Sensible Kundendaten dürfen ausschließlich unter Berücksichtigung geltender Datenschutzgesetze und -vorgaben bearbeitet werden. Daher sollte dein Shop den gängigsten Standards der Daten- und IT-Sicherheit entsprechen.
Marketing Maßnahmen für den E-Commerce
Die größten E-Commerce Vorteile sind gleichzeitig auch die größten Nachteile im Onlinehandel. Die praktische weltweite Verfügbarkeit und Zugänglichkeit. Um einen Onlineshop aufzusuchen, reicht eine Verbindung ins Internet.
Ideal, um sofort seine Kunden und Community zu erreichen. Nachteil: deine Konkurrenz schätzt dies genauso. Fakt ist, im Onlinehandel ist die Konkurrenz groß. Für deinen Erfolg benötigst du ein cleveres E-Commerce Marketing.
Deshalb sollte ein ansprechendes E-Commerce Marketing stets Teil deiner E-Commerce Strategie sein.
Bild: Campaign Creators über Unsplash
E-Commerce Strategie
Wie du siehst, bietet der Onlinehandel viele Vorteile, aber auch zahlreiche Herausforderungen. Um alles sinnvoll miteinander zu verknüpfen, benötigst du eine durchdachte E-Commerce Strategie.
Deine E-Commerce Strategie sollte die wichtigsten Punkte zur Gestaltung, Vermarktung und technischen Handhabung klären. Die folgende Checkliste führt auf, was es im E-Commerce so alles zu beachten gibt:
- Welche Produkte willst du verkaufen?
- Zu welchem Preis willst du sie verkaufen?
- Welche Zielgruppen möchtest du vorrangig bedienen?
- Eigener Onlineshop oder eine fremde Plattform als E-Commerce Lösung nutzen?
- Bei einem eigenen Shop: Wo hostest du deinen Webauftritt?
- Welche E-Commerce-Lösung passt besser zu deinem Angebot?
- Welche Aufgaben kannst du selbst bearbeiten und welche lassen sich besser automatisieren oder durch ein externes Tool/externe Dienstleister bearbeiten?
- Rechtssicherheit und Datenschutz nicht vergessen
- Finde eine praktische Lösung für das Retouren- und Rücksendemanagement
- Wer soll deine Ware versenden?
- Wie sollen deine Waren verpackt sein?
- Wie finden die User zu deinem Shop?
- Welche Online-Kanäle willst du für Werbung für deinen Shop nutzen?
- Wie willst du die Daten sowie Zahlen aus deinem Shop auswerten und analysieren?
- Wie können deine Kunden bezahlen?
- Welche Rolle spielt das E-Commerce Marketing, um neue Kunden zu gewinnen und bestehende zu halten?
- Wer verantwortet die Marketing Maßnahmen?
- Wie wirst du Beschwerden bearbeiten?
Du wirst bald merken, die Aufgaben im E-Commerce sind mehr als zahlreich und es gibt immer etwas zu tun. Aber falls du im Moment vor dem Anfang stehst und dich noch fragst: „Was ist E-Commerce?“, dann ist diese Liste ein erster Überblick, damit du schon einmal weißt, was bedeutet E-Commerce einfach erklärt.
Bild: Roberto Cortese über Unsplash
FAQs – Was ist E-Commerce?
Was ist ein E-Commerce Unternehmen?
Ein E-Commerce Unternehmen ist ein Unternehmen, das online über verschiedene Kanäle elektronischen Handel betreibt. Bezeichnet werden damit digital ausgeführte Kauf- und Verkaufsvorgänge.
Was ist B2B und B2C E-Commerce?
Die Bezeichnungen B2B und B2C sind Unterscheidungen bezüglich der Zielgruppe. Ein B2C (Business-to-Consumer) Handel hat vorrangig Endkunden und Konsumenten im Blick und handelt vorrangig mit Konsumgütern beispielsweise aus dem Modebereich. B2B (Business-to-Business) hingegen richtet sich vorrangig an Geschäftskunden, wie ein Online-Großhandel, der wiederum kleinere Onlineshops mit Waren beliefert.
Was ist eine E-Commerce Plattform?
Auf einer E-Commerce Plattform findest du alles, was du brauchst, um einen Onlineshop einzurichten. Die meisten dieser Plattformen werden von bekannten Onlinehändlern betrieben. Sie kümmern sich für dich um die Bezahlung und den Versand. Dafür hast du jedoch Einschränkungen bezüglich des Designs und musst die Plattform an deinen Verkaufserlösen beteiligen.
Was ist eine E-Commerce Website?
Eine E-Commerce Website ist eine Website, die speziell für den Onlinehandel eingerichtet ist. Hier bist du freier bei deinen Entscheidungen als bei einer vorgefertigten Lösung, musst jedoch selbst alle Aufgaben verwalten.
Was ist ein E-Commerce Manager?
Ein E-Commerce Manager verantwortet das gesamte Aufgabenspektrum eines Onlineshops. Die E-Commerce Manager Aufgaben umfassen die Betreuung des Shops an sich, nachgelagerte Tätigkeiten, wie den Versand, und natürlich muss er Ausschau halten nach den neuesten E-Commerce Trends.