Ziel der Weiterbildung
In unserer Gesellschaft, die zunehmend durch internationalen Austausch und eine Sprach- und Landesgrenzen überschreitende Mobilität der Menschen geprägt ist, kommt es immer wieder zu Gesprächssituationen, in denen Sprachlosigkeit entsteht, weil nicht alle Beteiligten Deutsch sprechen. Sprachliche und soziokulturelle Unterschiede können die Kommunikation zwischen Migranten/Flüchtlingen und Institutionen behindern, sodass es zu Missverständnissen kommt.
Erfolgreiche Absolventen des Zertifikatslehrgangs „Sprachmittler (IHK)“ überwinden sprachliche und kulturelle Hürden und verkürzen somit den Kommunikationsprozess. Der bundeseinheitliche Zertifikatslehrgang trägt dazu bei, das Dolmetschen vorwiegend in Sprachen, für die es keine Dolmetscherausbildung in Deutschland gibt, zu professionalisieren.
Das IHK-Trainingskonzept wurde entwickelt unter der Federführung der Industrie- und Handelskammer Saarland, in Zusammenarbeit mit DIHK-Bildungs-gGmbH, FITT gGmbH Saarbrücken, Landeshauptstadt Saarbrücken/Zuwanderungs- und Integra-tionsbüro, Universität des Saarlandes, Fachrichtung 4.6, Angewandte Sprachwissenschaften – Übersetzen und Dolmetschen, im Rahmen der Saarbrücker Initiative Migration und Arbeitswelt (SIMA) als Teil der EQUAL-Entwicklungspartnerschaft „InBeZ Rhein-Saar-Elbe“ unter Federführung des Instituts für Sozialpädagogische Forschung Mainz (ism), Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband Rheinland Pfalz/Saarland e. V.
Zielgruppe
Der IHK-Zertifikatslehrgang richtet sich in erster Linie an Personen, die aufgrund ihres Migrationshintergrundes mehrsprachig sind, oder ggf. auch Personen, die über erworbene Kenntnisse in einer Herkunftssprache von Migranten-Communitys in Deutschland verfügen.
Der Nutzen des Trainings
Was Sprachmittler können
- Sprachliche und kulturelle Hürden überwinden und somit den Kommunikationsprozess erheblich verkürzen
- Über Dolmetsch- und Übersetzungstechniken und die Grundlagen der interkulturellen Kommunikation verfügen
- Strukturen und Verwaltungsabläufe kennen und den Zugang zu den Angeboten der Institutionen ermöglichen
- Professionelles Wissen (Rolle des Dolmetschers, Neutralität, Schweigepflicht) anwenden
Wo Sprachmittler eingesetzt werden können
- In der Behördenkommunikation
- Am Ausbildungs- bzw. Arbeitsplatz
- Bei Beratungsgesprächen in sozialen Diensten, Beratungsstellen, in Einrichtungen des Gesundheitswesens, in der Gemeinwesenarbeit
- Bei Elterngesprächen in Kindertageseinrichtungen und Schulen
- Bei Informationsveranstaltungen und -gesprächen